Wie schon zuvor in diesem Blog berichtet wurde, werden täglich große Mengen an Lebensmitteln weggeworfen, obwohl sie noch in Ordnung sind. Private Haushalte liefern dabei den größten Beitrag. Das hat unterschiedliche Gründe, ein besonders sinnloser ist allerdings ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Es gibt nur den Zeitpunkt wieder, bis zu dem ein Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine Eigenschaften behält. Nach dem Ablaufen ist das entsprechende Lebensmittel nicht automatisch verdorben; es darf sogar noch verkauft werden, wenn es einwandfrei ist. Ist die angegebene Mindesthaltbarkeit nur bei Einhaltung bestimmter Temperaturen oder sonstiger Bedingungen gewährleistet, muss der Hersteller einen entsprechender Hinweis auf die Verpackung schreiben.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist also nur eine Empfehlung des Herstellers, das Produkt in dieser Frist aufzubrauchen. Generell sollte man sich auf seine Sinne verlassen: Wenn das Joghurt gut aussieht, riecht und schmeckt, ist es meistens auch noch gut.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum sollte allerdings auf keinen Fall mit dem Verbrauchsdatum verwechselt werden („Verbrauchen bis…“). Solche Lebensmittel dürfen nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verkauft werden und sollten auch nicht mehr gegessen werden.
Es gibt einige Lebensmittel, für die gar kein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben werden muss wie Salz, Zucker und Kaugummi. Weil in der EU zu viele noch genießbare Lebensmittel wegweworfen werden, überlegt die EU sogar, das Mindesthaltbarkeitsdatum für Nudeln, Reis, Kaffee und ähnliche Produkte abzuschaffen, weil diese ohnehin extrem langlebig sind (Quelle). Natürlich gibt es hier genügend Pro und Contra-Argumente, die Idee zeigt allerdings wie wenig dieses Datum über die Genießbarkeit von Lebensmitteln aussagt.
Eine nette Homepage, auf der man sich über die Haltbarkeit von so ziemlich jedem erdenklichen Lebensmittel informieren kann ist haltbarkeit.net. Es sind auch Tipps zur Lagerung und Aufbewahrung zu finden.
Eine schon im Blogeintrag über Lebensmittelabfälle erwähnte Seite, die extrem empfehlenswert ist, ist zugutfürdietonne.de. Diese wurde vom deutschen Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingerichtet um Lebensmittelverschwendung etwas einzudämmen.
Danke für den tollen Artikel.
Ich steuere noch zwei Links bei, die sich auch mit dem Thema beschäftigen: http://toettchen.eu/?p=5899 – aus dem Herzen gesprochen, denn so bin ich auch aufgewachsen. Wenn ein Lebensmittel gut ausschaut und gut riecht, dann darf man sich auch auf den Hausverstand verlassen.
Und hier noch ein Selbstversuch einer Food Journalistin: http://www.esskultur.at/index.php/2014/04/27/15-jahre-altes-joghurt-video/ Ich muss gestehen, das hätte ich wahrscheinlich nicht mehr gegessen. Aber ich kenne Katharina und habe sie erst letztens gesehen, also sie hat es sehr gut überstanden. 😉
Darüber habe ich schon vor 5 Jahren geschrieben, traurig, dass man das heute immer noch tun muss.
Wie wahr!