Waldviertler Mohn

Jedes Jahr um Mitte bis Ende Juli ist im Waldviertel Mohnblüte – ein Schauspiel, das ca. zehn Tage dauert, danach ist der Zauber wieder für ein Jahr vorbei. Susi und ich waren dieses Jahr dort und haben uns auch ein wenig nach Mohnproduzenten umgeschaut. Sollte jemand die Mohnblüte noch nie gesehen haben: Unbedingt einmal hinfahren! Man muss rechtzeitig Zimmer buchen und es empfiehlt sich nicht, zum alljährlichen Mohnblütensonntag hinzureisen, weil das sehr viele Leute machen, aber ein paar Tage davor oder danach blüht der Mohn genau so schön.

 Wir sind durch das Mohndorf Armschlag gewandert und haben den Mohnlehrpfad besucht, nun wissen wir Bescheid, wie sich das mit dem Mohnanbau verhält. Nur einen einzigen Tag blüht jede Blüte, dann fallen die Blätter ab, die Mohnkapseln vertrocknen, innen drinnen reift der Mohn. Umgebaute Mähdrescher sind im Einsatz, um den reifen Mohn zu ernten. Allein die Ernte dauert schon lang: Um einen Hektar zu beernten, braucht man ca. 3 Stunden Arbeitszeit.

Waldviertler Mohn ist eine von der EU geschützte Ursprungsbezeichnung. Eine kurze Zusammenfassung zur Geschichte des Waldviertler Mohns findet sich zum Beispiel hier.

Ein möglicher Lieferant für Food X wäre der Meierhof, ein recht erfolgreicher Demeter-Hof. Weiß- und Graumohn gibt es dort auch, außerdem viele erlesene Getreide und Erdäpfel. Waldviertler Kümmel in Demeter-Qualität verkaufen sie ebenfalls. Bei größeren Mengen, die wir ja hoffentlich bald bestellen können, wird auch nach Wien geliefert.

 

 

 

 

 

 

 

Susi bäckt schon länger mit den verschiedenen Getreidesorten vom Meierhof. Auch diverse Müslimischungen gibt es vom Meierhof, die wir zwar gekostet und für gut befunden haben, aber dennoch wird weiterhin bei uns das Müsli selbst gemacht.

 

 

 

 

 

 

Und nun zu unserem Anliegen: Nachdem Food X ja bald einige Geräte kaufen wird, beantrage ich hiermit die Anschaffung einer Mohnquetsche. Mohnquetschen gibt es zu kaufen, hat sich aber für uns privat nie ausgezahlt. Wir haben den Mohn direkt vor Ort gequetscht gekauft und dann so schnell wie möglich eingefroren. Dem gequetschten Mohn kann man nämlich fast zuschauen dabei, wie er nach dem Quetschen ranzig wird. 

Mohn ist eine Ölsaat mit 40 – 50 % Öl und kann daher nicht in einer normalen Getreidemühle gemahlen werden, sondern man muss ihn quetschen. Händisch klappt das nicht, auch im Mörser sind wir bisher gescheitert. Auch wenn man sich bei den Modellen mit Handkurbel einen Wolf kurbelt: Für mehrere Leute ist es sicher sinnvoll, so eine Quetsche anzuschaffen, denn wenn man den Mohn, der in einem dicken, öligen Strang aus so einer Quetsche kommt, einmal gekostet hat, will man keinen anderen mehr.

 

Berühmt ist das Waldviertel für den Graumohn, der weitaus aromatischer ist als der handelsübliche Blaumohn. Außerdem gibt es noch den Weißmohn, der eher nussig schmeckt.

 

 

 

 

 

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